„Kanalvision baut mit an Vision Europa"

22. Mai 2004

Artikel der Grafschafter Nachrichten vom 22.05.2004

Als ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Europa „von unten zusammenwachsen" könne, hat der CDU-Europapolitiker Hans-Gert Pöttering die deutsch-niederländische „Kanalvision" bezeichnet. Pöttering und der niederländische EU-Kandidat Bert de Wilde zeigten sich in Nordhorn beeindruckt von dem Projekt. CDU-Landratskandidat Friedrich Kethorn sprach von einer „realen Chance, die unsere ganze Unterstützung verdient hat".

Nordhorn/rm â€" Hans-Gert Pöttering, Vorsitzender der CDU/EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, hatte sich beim Nordhorner Verein „Graf Ship" über die Idee informiert, die Linksemsischen Kanäle wieder für die Sportschifffahrt zu öffnen. Vertreter des Vereins erläuterten dem EU-Parlamentarier aus Bad Iburg, den CDU-Landtagsabgeordneten Friedrich Kethorn und Reinhold Hilbers, Vertretern der Nordhorner CDU sowie dem niederländischen EU-Kandidaten Bert de Wilde (CDA) und weiteren CDA-Vertretern aus der Provinz Overijssel, welche Chancen und Möglichkeiten die grenzüberschreitende Öffnung der Kanäle böte. Damit würde eine direkte Wasserverbindung vom Ruhrgebiet und von Berlin aus zum Ijsselmeer geschaffen. Das bringe erhebliche Impulse für den Tourismus sowie neue Arbeitsplätze. Anhand von Beispielen aus Frankreich, Großbritannien, Schweden, Polen, Italien und den Niederlanden skizzierte der Verein, dass anderswo längst intensiv daran gearbeitet wird, alte Kanäle als touristische Attraktionen wieder in Betrieb zu nehmen. Die Linksemsischen Kanäle als direkte Verbindung ins niederländische Wasserstraßennetz böten dazu ungeahnte Möglichkeiten.
„Das ist eine interessante Perspektive nicht nur für die Stadt Nordhorn, sondern für die ganze Region", lobte CDU-Landratskandidat Kethorn. Die „Kanalvision" müsse politisch begleitet und finanziell gefördert werden. Sie sei mehr als eine Vision, sondern eine „reale Chance".
Hans-Gert Pöttering lobte den grenzüberschreitenden Charakter der Idee und versprach ebenfalls Unterstützung. Er sieht die „Kanalvision" als klassische Maßnahme für ein grenzüberschreitendes EU-Förderprojekt. Die so genannten Interreg-Fördermittel der EU, die bisher für solche Förderungen bereitstehen, müssten auf jeden Fall weiterfließen. Pöttering will in Brüssel dafür kämpfen, dass diese Förderprogramme auch nach der EU-Erweiterung erhalten bleiben. „Aber man muss schnell mit entsprechenden Anträgen sein, denn das Geld für den Westen wird weniger."
Sehr beeindruckt von der Vorstellung der Kanalöffnung zeigten sich die Vertreter der niederländischen CDA. Bert de Wilde und der CDA-Politiker Rob Engbers meinten, in den Niederlanden müsse noch viel mehr getan werden, um diese Idee bekannt zu machen. Die „Kanalvision" sei in den Niederlanden willkommen, auch weil sie Chancen aufzeige, neue Arbeitsplätze als Ersatz für den Rückgang in der Landwirtschaft zu schaffen. Die vom Landkreis und der niederländischen Provinz Twente in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie werde wichtige Grundlagen liefern, um die „Kanalvision" weiter voranzutreiben.

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