Ebnet Polizeireform Weg für gemeinsames KrisenzentrumÄ

25. August 2003

Artikel der Grafschafter Nachrichten vom 25.08.2003
von Irene Schmidt

NORDHORN/HANNOVER â€" Seit geraumer Zeit denkt der Landkreis über die Einrichtung eines gemeinsamen Krisen- oder Rettungszentrums für die Grafschaft nach. Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst (Krankentransporte) sollten in einer gemeinsamen Meldestelle zusammengefasst werden und über die einheitliche Rufnummer 112 erreichbar sein. Der Vorteil liegt auf der Hand: Die Bürger müssten in Notfällen nur noch eine Rufnummer anwählen, anhand des Notrufs könnten die Fachleute feststellen, wer vor Ort gebraucht wird.
Dass ein derartiges System praktikabel und sinnvoll ist, zeigen Beispiele aus den Niederlanden. So gibt es die „Meldkamer Drenthe" in Assen, wo Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst in einem Raum, aber mit eigenen Leitständen untergebracht sind. Gleichzeitig stimmen Technik und Leitstellensoftware überein, so dass ein schneller Informationsfluss gesichert ist.
Aus diesen Gründen hat der Landkreis beim niedersächsischen Innenminister Uwe Schünemann nachgefragt, ob in der Grafschaft ein gemeinsames Krisenzentrum im Rahmen eines Pilotprojekts eingerichtet werden könne. Auch der Landtagsabgeordnete Friedrich Kethorn (CDU) setzt sich für das Vorhaben ein.
Kürzlich hat Kethorn nun eine Antwort aus dem Ministerium bekommen. Staatssekretär Roland Koller teilt dem CDU-Abgeordneten mit, dass „der fortschrittliche Gedanke, die Leitstellen von Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr zusammenzufassen", zwar grundsätzlich zu begrüßen sei. Jedoch sei der gewählte Zeitpunkt nicht der richtige. Zurzeit werde die Polizei des Landes Niedersachsen grundlegend reformiert.
Dabei stehe auch das Leitstellenkonzept auf dem Prüfstand, schreibt Koller. Im Zusammenhang mit der Einführung des bundesweit einheitlichen digitalen Sprech- und Datenfunksystems für alle Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) werde sich ohnehin die Fragestellung nach einer Zusammenlegung von Einsatzleitstellen ergeben. Das Ministerium schlägt daher vor, mit dem Pilotversuch in der Grafschaft zu warten, bis die Polizeireform abgeschlossen ist.
Für Friedrich Kethorn ist die ausführliche Antwort ein Signal, dass das Anliegen des Landkreises in Hannover ernst genommen wird. „Wir haben den Fuß in der Tür", hofft Kethorn.

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