Bundesverdienstkreuz für Landrat Ricken – Parteiübergreifendes Lob

7. Juni 2001

Ártikel der Grafschafter Nachrichten vom 07.06.2001

Viel Lob über Parteigrenzen hinweg gab es gestern als der niedersächsische Innenminister Heiner Bartling (SPD) im Namen von Bundespräsident Johannes Rau dem Grafschafter Landrat Paul Ricken (CDU) das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreichte. Ricken hat nach eigener Darstellung sein 30-jähriges Engagement in der Kommunalpolitik nicht als Parteipolitik verstanden.

Von Manfred Münchow
Nordhorn. Die neue Kapelle des Klosters Frenswegen bot gestern einigen würdigen Rahmen für die hohe Ehrung für Paul Ricken. Etwa 170 Gäste aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens konnte Oberkreisdirektor Josef Brüggemann begrüßen. „Du bist ein Mann der Tat, dem soviel Wirbel um die eigene Person gar nicht behagt", begrüßte der Verwaltungschef den ersten Repräsentanten des Landkreises besonders.
Brüggemann erinnerte an die Antrittsrede Rickens als Landrat nach der Kommunalwahl im Jahr 1996. Seinerzeit hatte der CDU-Politiker Ricken zum Oberkreisdirektor mit SPD-Parteibuch gesagt, dass die unterschiedlichen Parteibücher einer sachorientierten Arbeit durchaus förderlich sein könnten. Inzwischen habe sich eine Zusammenarbeit entwickelt, die von gegenseitigem Interesse geprägt sei. Nach Ansicht von Brüggemann charakterisiert Ricken eine Bescheidenheit im Auftreten, gepaart mit einer gehörigen Prise Humor.
Innenminister Heiner Bartling zählte die vielen ehrenamtlichen Aktivitäten auf, die Ricken in den vergangenen 30 Jahren geleistet hat. Seit 1968 engagiert sich Ricken im Rat der Gemeinde Uelsen, seit 1970 im Rat der Samtgemeinde und seit 1974 im Grafschafter Kreistag. Dabei besetzte er einflußreiche Positionen. Seit 1996 ist der CDU-Politiker zudem ehrenamtlicher Landrat der Grafschaft und Verwaltungsratsvorsitzender der Kreissparkasse. „Das Wirken hat jetzt bereits deutliche Spuren hinterlassen", sagte Bartling gestern und erinnerte an die Sicherung der Finanzierung des vorzeitigen Lückenschlusses der Autobahn 31, die Paul Ricken gemeinsam mit den Oberkreisdirektoren Josef Brüggemann und Hermann Bröring (Emsland) betrieben habe.
Viele Projekte in Uelsen, für die Ricken sich eingesetzt habe, zählte Bartling auf: Entwicklung zu einem Fremdenverkehrsort, Realisierung der gemeindeeigenen Jugendherberge, Entwicklung des Feriengebietes, Ausbau des Waldhotels mit dem Anbau eines Hallenbades, der Bau des Kur- und Bürgerparks, die Einrichtung des Abenteuerspielplatzes und die Renovierung des Alten Rathauses lauten hier die Stichpunkte. In der Samtgemeinde habe sich Ricken vor allem für die Ausgestaltung des Schulwesens engagiert. „Geschätzt wird seine Fähigkeit zum Ausgleich der unterschiedlichen Interessen", sagte Bartling gestern in der Klosterkapelle. Dabei sei Ricken jedoch seinen Zielen und Ideen immer treu geblieben.
Der Grafschafter CDU-Vorsitzende Friedrich Kethorn erinnerte daran, dass Ricken „nebenbei auch noch Geschäftsführer eines erfolgreichen Molkereiunternehmens" sei. Er sei dennoch „rund um die Uhr verfügbar und einsatzbereit. „Du hast den inneren Willen, auf dem Platz der Akteure zu sein und nicht auf der Zuschauerbank", sagte Kethorn und bezeichnete Ricken als „ehrenamtlichen Vollblutpolitiker".
Der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Gerd Will, sagte augenzwinkernd zum CDU-Landrat: „Die Zusammenarbeit in Sachfragen über Parteigrenzen hinweg ist gut, ja sie wäre sogar sehr gut, wenn die eigene Fraktion ihn nur noch mehr ließe". Der „bekennende Niedergrafschafter" Ricken sei kein ideologischer Hitzkopf, sondern „zuverlässig und bodenständig mit ausgeprägter sozialer Kompetenz". Alles das mache einen „guten Sozialdemokraten" in der Grafschaft aus, sagte Will und ergänzte: „Er ist also einer von uns, nur in der falschen Partei".

Nachrichten CDU Niedersachsen

Termine CDU Niedersachsen

Newsletter Grafschafter CDU

Spende an die Grafschafter CDU