94,25 Prozent Zustimmung für Kethorn

6. März 2004

Artikel der Grafschafter Nachrichten vom 06.03.2004
Von Irene Schmidt

Knapp 300 CDU-Mitglieder und Sympathisanten waren am Donnerstagabend dem Aufruf ihrer Partei zur Urwahl des Landratskandidaten im Nordhorner Saal Rammelkamp gefolgt. Es gab weder Gegenkandidaten zu Friedrich Kethorn noch kritische Fragen zu seiner Kandidatur. Mit begeistertem Applaus quittierten die Gäste im Saal das Wahlergebnis: 213 Ja-Stimmen, 13 Nein und eine Enthaltung.

Nordhorn â€" „Ich will ein Landrat für alle Bürger sein, ohne meine politische Herkunft zu leugnen“, hatte der Landtagsabgeordnete Friedrich Kethorn kurz vor dem Wahlgang versprochen und zielte damit geradewegs auf seinen Gegenspieler, Josef Brüggemann, der als Unparteiischer kandidiert, aber dennoch SPD-Mitglied ist. Doch Kethorn will mehr. Er versicherte seinen Parteifreunden: „Ich werde hoch motiviert dafür kämpfen, dass die Grafschafter CDU zum ersten Mal einen politischen Landrat in ihren Reihen hat.“

Vorab hatte Kethorn betont, dass er sich die Entscheidung, für das Landratsamt zu kandidieren, nicht leicht gemacht habe. Viele CDU-Freunde hätten ihn gebeten anzutreten, viele hätten ihm jedoch auch nahe gelegt, als Landtagsabgeordneter in Hannover zu bleiben, wo er als agrarpolitischer Sprecher seiner Fraktion erheblichen Einfluss auf die Gestaltung der Landespolitik habe. Seine guten Kontakte zur Landesregierung könne er jedoch auch als Hauptamtlicher Landrat nutzen. Mit Reinhold Hilbers bleibe die Grafschaft in Hannover gut vertreten. „Wäre ich der einzige Landtagsabgeordnete aus der Grafschaft, hätte ich nie kandidiert“, versicherte Kethorn.

Erstmals stellte er auch seine persönliche Prioritätenliste vor, die er umsetzen will, wenn er gewählt wird (siehe Infokasten). Ein umfassendes Wahlprogramm werde die CDU in zwei Wochen aufstellen.

Deutliche Worte für Friedrich Kethorn, der vom CDU-Vorstand für die Kandidatur vorgeschlagen worden war, fand auch Reinhold Hilbers. Die CDU wolle mit Kethorn strategisch zusammenarbeiten. Durch seine Wahl werde es möglich, in der Grafschaft „Politik aus einem Guss“ zu machen. Friedrich Kethorn werde in der Grafschaft Bentheim als zielstrebig, kompetent und zuverlässig geschätzt. Er verkörpere nicht den „Verwalter“, sondern sei von Leib und Seele her Politiker. „Wir brauchen niemanden, der morgens den Finger aus dem Fenster hält, um zu sehen, woher der Wind weht“, rief Hilbers ins Publikum.

Auch mache Kethorn keinen Hehl daraus, aus welcher politischen Familie er komme, zielte Hilbers auf Kethorns Kontrahenten Brüggemann und kündigte an: “Wenn Kethorns Herausforderer den Menschen nicht sagen will, dass er in Müntes Truppe gehört, dann werden wir es tun.“ Er bitte um Unterstützung gegenüber „dem Emsländer Brüggemann“.

Nach der Wahl, an der sich 227 wahlberechtigte CDU-Mitglieder beteiligten und von denen 94,25 Prozent für Kethorns Kandidatur stimmten, gehörte die niedersächsische Sozialministerin Ursula von der Leyen zu den ersten Gratulanten. Sie bescheinigte Kethorn „eine ganz große Chance“ weil er ein Kandidat sei, „der die Menschen kennt und der kein Aktenjongleur ist.“

SCHWERPUNKTE

Folgende Prioritäten will Friedrich Kethorn setzen, falls er zum Hauptamtlichen Landrat gewählt wird:
Bildung und Ausbildung: Die Grafschaft habe eine junge Bevölkerung. Zitat: „Im Schulwesen haben wir in den letzten Jahren nicht gekleckert, sondern geklotzt.“
Wirtschaft stärken und Arbeitsplätze schaffen. Zitat: „Wir wollen die Verwaltung nicht aufblähen. â€" Im Gegenteil: Wir wollen vor Ort die Beschäftigung in der Verwaltung reduzieren.“
Landwirtschaft: Zitat: „Ich weiß, dass wir nicht jeden Betrieb halten können, aber wir können beste Voraussetzungen schaffen.“
Familie: Kommunalpolitische Einflussmöglichkeiten sollen zur Stärkung genutzt werden. Kethorn will „vielleicht den Frauenbeauftragten ein zusätzliches Aufgabenfeld geben.“
Eigenständigkeit: Die Eigenständigkeit der Grafschaft soll erhalten und stabilisiert werden.
Verwaltung: Überflüssige Richtlinien sollen abgebaut, den Menschen mehr Verantwortung übertragen werden.

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