CDU: Vielseitige Schullandschaft erhalten

28. März 2001

Artikel der Grafschafter Nachrichten vom 28.03.2001

Das von finanziellen Sorgen geplagte Missionsgymnasium in Bardel wird künftig nicht nur vom Bistum Osnabrück, sondern auch vom Landkreis unterstützt. Der Fortbestand der Schule im bisherigen Rahmen, das heißt die Dreizügigkeit, sei damit gesichert, freut sich Rektor Ulrich Oettel.

Von Peter Zeiser
Bardel. Der Landkreis Grafschaft Bentheim werde dem Missionsgymnasium St. Antonius in diesem Jahr erstmals Zuschüsse zu den laufenden Betriebskosten zahlen. Das teilten Vertreter der Grafschafter CDU am Montagabend bei einem Besuch in Bardel mit. Konkret ist vorgesehen, der Schule zunächst einen Abschlag in Höhe von 250 Mark je Schüler zu gewähren und am Ende des Jahres den auf die Schüler aus der Grafschaft entfallenden Minusbetrag zu übernehmen. Bei zurzeit rund 460 Schülern aus dem Kreisgebiet wären das jährlich maximal 115000 Mark. Im diesjährigen Haushalt des Kreises ist auf Antrag der CDU-Fraktion ein Pauschalbetrag von 125000 Mark veranschlagt.
Warum die CDU die Förderung des Missionsgymnasiums durch den Landkreis für erforderlich hält, das machten Friedrich Kethorn und Reinhold Hilbers im Gespräch mit Schulleiter Ulrich Oettel und Pater Rembert Koepchen vom Franziskaner-Orden, dem Schulträger, deutlich. So gehe es darum, eine vielseitige Schullandschaft im Kreis zu erhalten. Das Missionsgymnasium als Schule in freier Trägerschaft bereichere sie. Es sei gefragt bei Eltern und Schülern und habe bereits viel für die Allgemeinheit geleistet. „Wir wollen mit der Förderung deutlich machen, dass uns die Bildung und die Arbeit an dieser Schule, die christliche Werte vermittelt, wichtig ist", sagte Reinhold Hilbers.
Die CDU-Vertreter ließen nicht unerwähnt, dass das Missionsgymnasium und der Franziskaner-Orden den Landkreis als öffentlichen Träger der Gymnasien bislang in erheblichem Maße von der Pficht entlastet hätten, die Sachkosten der öffentlichen Schulen zu tragen und diese auch einzurichten. Im Emsland und im Raum Osnabrück würden die so genannten freien Schulen im Übrigen schon länger von den Landkreisen unterstützt. Die freien Schulen ergänzten das öffentliche Schulwesen. Ihren Bestand zu sichern, das ist nach den Worten von Friedrich Kethorn die Pflicht des Landes.
Warum die Untertützung von außen Not tut, das machten Schulleiter Oettel und Pater Rembert ihren Gästen, zu denen auch Annelies Pötter und Günter Alsmeier gehörten, in einer kurzen Lagebeschreibung deutlich. So bekomme ihre Schule vom Land pro Schüler rund 6300 Mark, die tatsächlichen Kosten betrügen aber rund 10000 Mark. Das Land übernehme rund 95 Prozent der Kosten für das lehrende Personal. Die übrigen Ausgaben, insbesondere für die Vewaltung, müssten der Franziskaner-Orden und die Eltern über das Schulgeld tragen, das zurzeit 80 Mark im Monat betrage. Die Situation sei für alle Beteiligten angespannt, wobei die Eltern auch noch für den Bustransport ihrer Kinder zahlen müssten.
„Wir machen seit über 70 Jahren Schule, ohne vom Kreis oder von den Gemeinden eine Mark bekommen zu haben", so Pater Rembert. Während die Kosten in den letzten Jahren immens gestiegen seien, habe die Schule vom Orden nicht mehr Personal erhalten. „Gott sei Dank will uns das Bistum Osnabrück helfen", sagte der Ordensmann weiter. Nach seinen Worten sind über das Missionsgymnasium bislang 300 junge Leute in die Missionsarbeit nach Brasilien gegangen.
Den Veranwortlichen des Missionsgymnasiums wollten die Schule nicht nur sichern, sondern zukunftsträchtig gestalten. Man tue dies für die Kinder und Jugendlichen, erläuterte Rektor Oettel. Ziel der Schule, die sich am christlichen Glauben orientiere, sei es, nicht nur Wissen, sondern auch soziale und ökologische Kompetenz zu vermitteln und Lebensorientierung zu geben. Hier hätten die Schulen in der Gesellschaft eine immer wichtigere Aufgabe. Die Politik müsse sie dabei unterstützen, sagte Oettel und bedankte sich für die Hilfe durch die CDU und den Landkreis. Sie trage ebenso zur Absicherung des Gymnasiums bei wie die Förderung durch das Bistum Osnabrück.
Das Bardeler Gymnasium wird nach Mitteilung seines Schulleiters in die Stiftung für die Schulen des Bistums, die gestern in Osnabrück gegründet wurde, aufgenommen. „Das Bistum will uns adäquat unterstützen", freute sich Oettel. Er kündigte an, dass man auch an die Landkreise Borken und Steinfurt herantreten werde, da rund ein Drittel der knapp 700 Schüler aus Nordrhein-Westfalen kämen.

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