
Zur Lösung der Gymnasialfrage ist Bewegung auf allen Seiten erforderlich
Um bei den Verhandlungen zum evangelischen Gymnasium weiter zu kommen, ist Bewegung auf bei allen Beteiligten gefordert, so CDU-Fraktionschef Reinhold Hilbers. Er wies gleichzeitig Blockade-Vorwurf der Nordhoner FDP zurück. Mit der FDP im Kreistag wird intensiv gesprochen. Ebenso gibt es Gespräche zwischen CDU und SPD im Kreistag. Die CDU-Fraktion blockiert nichts. „Wir haben in Juni letzten Jahres ein zweites staatliches Gymnasium zu Gunsten einer kirchlichen Lösung abgelehnt", so Hilbers. An unsere Haltung hat sich nichts geändert, so dass das kirchliche Gymnasium absoluter Wusch der CDU ist.
Auch das Land Niedersachsen und das Niedersächsische Kultusministerium steht hin dem Vorschlag.
Die CDU im Landkreis hat in der konkreten Politik die freien und kirchlichen Schulen stets gefördert.
Es geht nicht um das „ob" sondern um das „wie". Bei der Frage der Ausgestaltung der Bedingungen ist allerdings Bewegung auf allen Seiten erforderlich. Landrat Friedrich Kethorn hat unsere volle Unterstützung, wenn es darum geht, dass sich der Landkreis um finanzierbare Lösungen bemüht. Eine Investition von 12 Mio. Euro ist aus dem Kreishaushalt nicht finanzierbar.
Daher sind jetzt alle gefordert, nach einer kreativen Lösung im Kompromisswege zu suchen.
Wir halten es daher für erforderlich:
•- Die fachlichen Prüfungen müssen jetzt so schnell wie möglich abgeschlossen werden.
•- Die Stadt Nordhorn muss ihren finanziellen Beitrag benennt. Die kirchliche Schule ist in erster Linie für Nordhorner Schülerinnen und Schüler gedacht. Über die Kreisschulbaukasse zahlen alle Städte und Gemeinden der Grafschaft für das Gymnasium mit. Wenn das Gymnasium für den Bürgermeister an erste Stelle steht, muss es der Stadt auch etwas Wert sein. Der Bürgermeister muss jetzt konkret sagen, was die Stadt zu leisten bereit ist. „ Der Bürgermeister muss nicht nur den Mund spitzen sondern auch pfeifen, so Hilbers. Da sind sich Kreistags- und Stadtratsfraktion der CDU einig.
•- Wir erwarten von ev. Kirche Bewegung in der Frage, welche Ausstattung nötig ist. Hilbers: Ich halte es für zumutbar, die Sportstätten an der Frensdorfer Schule zu nutzen, auch wenn das Gymnasium auf dem Nino-Gelände entstehen sollte. Ferner ist zu diskutieren, ob sofort eine Aula für 1, 8 Mio. Euro in die Kalkulation aufgenommen werden muss. Dazu wäre eine Aussage der Kirche nötig, auf eine Aula verzichten zu können. Damit würde die Investitionssumme von ca. 12 Mio. Euro auf ca. 8 Mio. Euro reduzieren. Hilbers: Ich habe mit Frau Dr. Gäfgen-Track von der Landeskirche gesprochen und werde in der kommenden Woche weiter mit Ihr sprechen. Hier gibt es nach meinem Eindruck Bewegung, was die Standards betrifft. Daher werde ich am Rande der Landtagssitzung erneut mit Frau Dr. Gäfgen-Track sprechen, sagte Reinhold Hilbers.
•- Erleichtern würde es dem Landkreis, wenn die ev. Kirche bereit wäre, eine Zeit lang mit einer Außenstelle zu arbeiten. Die Lösung könnte so aussehen, dass zunächst die Frensdorfer Schule und die Räume auf dem Nino-Gelände, die jetzt das Stadtring-Gymnasium nutzt, vom ev. Gymnasium übernommen werden. In einen festen Finanzierung- und Investitionsplan müssten dann geregelt werden, dass später auf dem NINO-Gelände das vollständige ev. Gymnasium entsteht und die Frensdorfer Schule wieder abgegeben werden kann.
•- Da auch die Wirtschaft hinter der Einrichtung eines kirchlichen Gymnasiums steht, wäre auch eine Lösung als Public-Privat-Partnership-Modell (PPP-Modell) denkbar, in dem ein Gewerblicher Investor als Bauherr auftritt.
Alle diese Bemühungen dienen der Realisierung des Projektes. „Ich kann manche Verärgerung über den langen Verhandlungszeitraum gut verstehen", sagt Reinhold Hilbers und ergänzt: „Die ganze Dauer ist vom ernsthaften Bemühen geprägt, eine tragfähige Lösung zu finden, die keine Seite überfordert. Es dauert auch deshalb so lange, weil wir keine Möglichkeit unversucht lassen wollen"