Sprechen die „entscheidungsrelevanten Aspekte" für Lingen? – Verteidigungsminister Scharping schreibt Kues

16. Januar 2001

Berlin/Lingen.- In der Diskussion um die Bundeswehrstandorte gibt es für die Region offensichtlich einen ersten Erfolg. In einem Brief an den hiesigen CDU-Bundestagsabgeordneten Dr. Hermann Kues betont Verteidigungsminister Rudolf Scharping ausdrücklich, er habe sichergestellt, daß im laufenden Planungsprozeß alle entscheidungsrelevanten Aspekte mitbetrachtet würden. Der CDU-Politiker hatte sich an den Minister gewandt, als Pläne öffentlich wurden, nach denen der Standort Lingen angeblich geschlossen werden solle. Ebenso verabschiedeten Kreistag und Stadtrat einmütig Resolutionen. Der landkreis hatte sogar Minister Scharping eingeladen.
Seinen Optimismus bezieht der Unionspolitiker aus Äußerungen des Ministers, der kürzlich die regionale Nachwuchsgewinnung als „wichtiges entscheidungsrelevantes" Kriterium benannt hatte. „Und da hat unsere Region etwas vorzuweisen", so Kues. Von den 493 einberufenen Grundwehrdienstleistenden und Freiwilligen im Jahr 2000 nach Werlte und Lingen erfolgten 419 heimatnah. Von diesen wurden wiederum 52 für den eigenen Bereich gewonnen. Im Klartext heiße das, so Kues, daß sich der Nachwuchs der Bundeswehr hierzulande praktisch komplett aus Einheimischen rekrutiere. Dies sei durchaus nicht überall selbstverständlich. Anderswo gebe es erhebliche Nachwuchsprobleme. Es zeige deutlich, wie verwurzelt die Bundeswehr in der Region sei. Damit müßten Lingen und Werlte bei der weiteren Feinausplanung gute Karten haben, hofft Kues.
Beim Stationierungskonzept stünden die Entscheidungen noch aus, so der Minister in seinem Schreiben. Scharping betont im Kues-Brief mit Nachdruck, die bekanntgewordenen Veröffentlichungen seien ausschließlich „nicht abgestimmte Überlegungen bzw. Zwischenergebnisse innerhalb des Arbeitsprozesses". Erst im 2. Quartal werde die Verabschiedung im Deutschen Bundestag auf der Tagesordnung stehen. „Mein Appell", so Kues, „geht an die SPD, insbesondere deren Vertreter im Bundestag, sich nachhaltig für den Erhalt der Standorte einzusetzen. Mit dem nötigen politischen Willen müßte es bei den guten Voraussetzungen, die Lingen und Werlte vorzuweisen hätten, möglich sein, beide Standorte zu erhalten.

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