Lossprechung der Emsländischen und Grafschafter Gärtner und Floristen

23. Juli 2003

Lossprechung der Emsländischen und Grafschafter Gärtner und Floristen

Haselünne. Über 50 Gärtner/Gärtnerinnen und Handwerker/Handwerkerinnen im Gartenbau sowie 26 Floristinnen und ein Florist aus dem Landkreis Emsland sind zusammen mit ihren Berufskollegen aus der Grafschaft Nordhorn während einer feierlichen Freisprechungsfeier im Saal Esders in Haselünne „aus ihrem Vertrag entlassen“ worden. Um die Bedeutung dieses Aktes zu unterstreichen, waren viele Ehrengäste erschienen, die in ihren Grußworten aber auch betonten, dass dieser Tag der Lossprechung nur eine Etappe auf dem „Weg des lebenslangen Lernens“ sei.
Gartenbaulehrer Peter Wieting und Werner Lüske vom Fachverband deutscher Floristen führten sicher durch das Mammutprogramm und begrüßten neben den neuen Gärtnern und Floristen auch deren Ausbilder und Eltern. Axel Boese aus Bremen, Geschäftsführer des nordwestdeutschen Gartenbauverbandes betonte, dass die Freisprechungsfeiern wieder Tradition hätten, nachdem sie lange Zeit als „uncool“ gegolten hatten. Er sei gerne gekommen, um „die Wichtigkeit des Abschlusses dieser sehr anspruchsvollen Berufe zu unterstreichen“. Besonders im Beruf des Gartenbaus sei es schwer, qualifizierten Nachwuchs zu bekommen. Deswegen habe man „TOP“ = „Top Ausbildung Gartenbau“ ins Leben gerufen, um Betriebe zu finden, die Plätze und Ausbildung anböten „über das hinaus, was in der Ausbildungsordnung steht“. Scharf wandte er sich gegen die geplante Arbeitsplatzabgabe der Bundesregierung. Die werde nicht viele Betriebe bewegen, Ausbildungsplätze anzubieten. Nach seiner Meinung sollten die Betriebe die Ausbildung selber stärker in die Hand nehmen.
Vom Vorstand des Verbandes Garten- und Landschaftsbau Niedersachsen â€" Bremen forderte Reinhard Kaß die Politiker auf, dafür zu sorgen, dass dort, wo sie in den Betriebsräten säßen, ebenso viele Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt würden wie in den kleinen und mittleren Betrieben. Zugleich betonte es, dass die jungen Männer und Frauen mit ihrem Abschluss zu einer „gesuchten Fachkraft geworden“ seien. Das betonte auch Franz Korves von den Berufsbildenden Schulen in Meppen. Er wünschte ihnen darüber hinaus „eine berufliche Perspektive und Lebensoptimismus“.
In seiner Festansprache betonte der agrarpolitische Sprecher der niedersächsischen CDU-Landtagsfraktion Friedrich Kethorn aus Nordhorn die „immer größere Rolle von Bildung und Ausbildung“. Für Deutschland sei die „Ressource „Wissen“ der wichtigste Rohstoff, über den wir verfügen“. Ganz besonders für die berufliche Ausbildung gelte es, sich Kenntnis, Fachwissen und Fertigkeiten anzueignen, um auf dem Arbeitsmarkt bestehen zu können. Und wenn jemand ständige Lernbereitschaft, Fleiß und Ausdauer zeige, könne gerade als Gärtner vieles erreichen bis hin zur akademischen Laufbahn.
Über die Feststellung, dass viele Ausbildungsbetriebe über ungeeignete Bewerber klagten, leitete Kethorn zum neuen Schulgesetz in Niedersachsen über. Ein wesentliches Ziel dieses Gesetzes sei gerade die Stärkung der Hauptschule „und ihre spezielle Profilierung als Fachschule zur Vermittlung besonderer praktischer Anforderungen an die Arbeitswelt“. Zukünftig besäßen Hauptschüler nach dem Schulbesuch „Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die sie so in keiner anderen Schulform lernen können“, betont der Landtagsabgeordnete. Die Hauptschule werde ihren Schülerinnen und Schülern zukünftig eine individuelle Schwerpunktbildung insbesondere im Bereich der beruflichen Orientierung ermöglichen.

Anschließend erhielten die Prüflinge ihre Zeugnisse. Aus dem Kreisverband Grafschaft Bentheim sind es:
Fachrichtung Baumschule: Jennifer Wieck (Ausbildungsbetrieb Günther Vennegerts, Georgsdorf); Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau: Andreas Schottert (Johann Baumann, Uelsen), Hendrike Joost (Gerrit Brüna, Nordhorn), Christian Fissbeck (Bült und Rademaker GmbH, Schüttorf), Christian Mittendorf (G + J Gartenplanung & Landschaftsbau GmbH, Uelsen), Jan-Hendrik Kaß, Michael Vosskötter und Iris Wendelmann (alle Günnemann, Bad Bentheim), Lars Klompmaker (Henning Oldekamp, Emlichheim), Dennis Koopmann und André Pronk (beide Stadt Nirdhorn); Zierpflanzenbau: Daniela Bruhn und Lars Hanfeld (beide Franz Piepel, Nordhorn); Floristinnen: Doreen Daimer (Die Blume â€" G. Herklotz -, Nordhorn, Nancy Hankamp (Pieper, Nordhorn), Gina Heck (Schoo â€" Brüna, Nordhorn) und Barbara Seete (Zonneveld Blumen-Pavillon, Halle). Schon im Frühjahr absolvierte in der Fachrichtung Zierpflanzenbau Christian Brüffer (Andreas Pieper, Nordhorn) seine Abschlussprüfung. Als Prüfungsbester aller Teilnehmer mit der Note 1,90 wurde André Pronk mit einem Geschenk ausgezeichnet.

Bild: Die Grafschafter Teilnehmer an der Lossprechung mit Ausbildern und dem Landtagsabgeordneten Friedrich Kethorn (3.v.r.).

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