Ländlicher Raum braucht Zukunftsperspektiven

1. September 2015

20150827_156Seine traditionelle Sommertour führte den Grafschafter Landtagsabgeordneten Reinhold Hilbers gemeinsam mit der Grafschafter CDU wieder einmal quer durch alle Teile der Grafschaft. Mit diesem Format will er mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen und sich über aktuelle Entwicklungen der Region informieren. Einen besonderen Schwerpunkt der Radtour bildete dieses Jahr der ländliche Raum mit seiner Attraktivität und seinen Entwicklungspotentialen.

„Es war wieder eine interessante Woche.“, resümiert Reinhold Hilbers. Neben landwirtschaftlichen Betrieben, Gesprächen mit Bauern und Genossenschaften, standen Besuche in sozialen Einrichtungen, wie dem Integrationsbetrieb Mahlzeit der Lebenshilfe in Nordhorn oder dem Matthias-Stift in Wietmarschen im Mittelpunkt. Auch drei Kindertagesstätten hat Hilbers gemeinsam mit seinen Parteifreunden besucht. „Uns interessieren die verschiedenen Lebensbereiche der Menschen und die Herausforderungen vor Ort.“, erläutert Hilbers sein Anliegen.

„Während der Sommertour durfte ich erfahren, dass die Menschen im ländlichen Raum mit ihren Lebensumständen sehr zufrieden sind“, stellt der Unionspolitiker fest. Die Bevölkerung sei mit der Grafschaft stark verwurzelt, die Bindung an die Familie sei eng und die Wohneigentumsquote hoch. Ein großer Vorteil ländlicher Regionen wie der Grafschaft seien funktionierende Nachbarschaften und das gute Miteinander von Jung und Alt. „Ehrenamtliche Tätigkeiten in Vereinen, Freiwilligenarbeit, Selbsthilfe, Genossenschaften und andere vielfältige Formen bürgerschaftlichen Engagements haben in der Grafschaft eine lange Tradition“, freut sich Reinhold Hilbers über den starken Zusammenhalt, den er auf der gemeinsamen Fahrradtour mit der Grafschafter CDU erleben durfte.

20150824_49Dennoch stünden die ländlichen Teile der Grafschaft ebenso vor großen Herausforderungen. Das gelte insbesondere für die landwirtschaftlichen Betriebe, die häufig das wirtschaftliche Rückgrat ländlicher Bereiche der Grafschaft darstellten. „Es ist wichtig, dass wir unseren Landwirten auch in Zukunft Entwicklungschancen offenhalten“, ist sich Hilbers sicher. „Die Arbeit der Landwirte hat das Vertrauen und die Unterstützung der Menschen verdient. Weiterentwicklungen im Umwelt-, Tier- und Verbraucherschutz können nur mit der Landwirtschaft zusammen erreicht werden.“, meint der Christdemokrat. Die moderne Landwirtschaft der Zukunft müsse auf den Weltmärkten konkurrenzfähig sein und gleichzeitig im Umwelt-, Tier- und Verbraucherschutz den wachsenden Anforderungen der Gesellschaft gerecht werden und sich diesbezüglich weiterentwickeln.

Auch der Ausbau von Wirtschaftswegen und die weitere verkehrliche Entwicklung seien für den ländlichen Raum herausfordernd. „Es ist bedauerlich, dass es jetzt weniger Förderung des Landes aus EU-Mitteln für Wirtschaftswege gibt. Hier tut Niedersachsen zu wenig.“, so Hilbers. Er habe feststellen müssen, dass die Gemeinden in der Grafschaft die notwendigen Entwicklungen nicht alleine schaffen könnten.

Die Tour und die Besuche in Gewerbegebieten hätten auch deutlich gemacht, dass die von der Landesregierung beabsichtigte Landesraumordnung Entwicklungsmöglichkeiten kleiner Gemeinden einschränken könne. „Die gewerbliche Entwicklung in unserer Region läuft gut, weil unsere Kommunen viele Freiheiten haben bisher.“, ist sich Hilbers sicher. Er befürchtet, dass diese Dynamik durch die geplanten Änderungen im Landesraumordnungsprogramm verloren gehe.

20150824_87Neben die schnell fortschreitende wirtschaftliche Entwicklung in der Landwirtschaft trete immer stärker der demografische Wandel. „Er trifft den ländlichen Raum früher und härter als die städtischen Ballungsräume, die oft von Zuzug profitieren.“, ist sich Hilbers sicher. „Wir wollen, dass der ländliche Raum auch in Zukunft seinen Bewohnern eine gute Heimat ist. Die Menschen sollen dort auch morgen noch ein gutes und chancenreiches Leben führen können und die Potentiale der Regionen genutzt werden.“, fordert Hilbers. Daher müsse eine verkehrliche, soziale und digitale Infrastruktur geschaffen werden, die ins 21. Jahrhundert passe.

„Wir müssen verhindern, dass die Grafschaft bei der digitalen Infrastruktur abgehängt wird und mehr in schnelles Internet investieren.“, kündigt Hilbers an und fügt hinzu, dass die Kreistagsfraktion der CDU sich dafür ausgesprochen hat, ein eigenes Förderprogramm für den Breitbandausbau im Landkreis aufzulegen. „Auch verkehrliche Zukunftsprojekte standen auf dem Reiseplan. Einen großen Brocken stellt die Reaktivierung des Bahnverkehrs nach Nordhorn und Neuenhaus dar.“ Darum habe er sich am Bahnhof in Bentheim ausgiebig über die dort geplanten Änderungen informiert. „Der Bahnhof wird mit Landes- und Kreismittel deutlich aufgewertet.“, freut sich Hilbers.

Auch die soziale Infrastruktur entwickele sich in der Grafschaft dem steigenden Bedarf entsprechend. So habe die Grafschafter CDU in mehreren Gemeinden neue Kinderkrippen besucht und sich von der hervorragenden Arbeit überzeugen können, die vor Ort geleistet werde. Die Gemeinden stünden aber auch im Bereich der Kinderbetreuung vor Herausforderungen. So müsse die frühkindliche Bildung weiter ausgebaut werden. In allen Gemeinden habe sich gezeigt, dass die Investitionen in die Kinderbetreuung und frühkindliche Bildung längst nicht erledigt seien, erläutert Hilbers.

Im ehemaligen Matthiasstift in Wietmarschen hat der Geschäftsführer Alfons Eling die CDU über die Neuausrichtung und die Umbaupläne informiert. „Das Projekt muss zum Erfolg geführt werden.“, unterstrich Hilbers und will sich für Landesmittel als Modellprojekt einsetzen. In Neuenhaus haben die Grafschafter Christdemokraten die Fläche der ehemaligen Förderschule des Landkreises besucht: „Hier soll im Umfeld eine neue Sporthalle entstehen.“ In Neuenhaus haben die CDU-Mitglieder um Reinhold Hilbers zudem den Brotkorb besucht und sind mit Flüchtlingen ins Gespräch gekommen.

„Weite Teile der Grafschaft sind außerdem Natur- und Erholungsräume“, erklärt Hilbers. Diese gelte es zu schützen. Beispielhaft sei dafür die Schafschurstation im Naherholungsgebiet Lohner Sand. Die Schafe leisteten in den Gebieten einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz. Sie verhinderten, dass sich beispielsweise die Traubenkirsche zu sehr ausbreite und so die offene Landschaft zerstöre. Finanziert wurde das Projekt zur Hälfte vom europäischen Förderprogramm LEADER für Regionalentwicklung. Vorstellbar sei, das Projekt im Rahmen der neuen LEADER-Runde um einen Schafstall zu ergänzen.

Newsletter Grafschafter CDU

Spende an die Grafschafter CDU