Jürgen Gansäuer: „Geschichte als Wegweiser für die Zukunft"

26. Mai 2008

Auf Einladung des Grafschafter CDU-Kreisvorsitzenden Reinhold Hilbers MdL war Jürgen Gansäuer am vergangenen Dienstag im Kloster Frenswegen zu Gast, um sein Buch „Zukunft braucht Herkunft" vorzustellen.  In seiner Begrüßung lobt Reinhold Hilbers seinen Kollegen Jürgen Gansäuer als einen sehr grundsatztreuen Christdemokraten.  Gansäuers Buch nannte Hilbers ein Plädoyer für eine starke Demokratie und für die Freiheit. Die Grafschafter CDU hatte einen gleichlautenden Titel „Zukunft braucht Herkunft" für das 40 jährige Jubiläum im Jahr 1996 ausgewählt. Damit unterstrich auch Hilbers, dass es wichtig ist, die eigene Geschichte zu kennen, aus ihr Lehren und Kraft zu ziehen, um die Zukunft zu meistern.

Das niedersächsische CDU-Urgestein Jürgen Gansäuer war von 1974 bis 2008 Mitglied des Landtages und von 2003 bis 2008 Landtagspräsident. Gansäuer, der 34 Jahre lang die Geschicke Niedersachsens mitgestaltete, gilt als Experte in Sachen Landesgeschichte. Im Kloster Frenswegen sprach Gansäuer in seinem Referat über die Bedeutung der Geschichte für die Gesellschaft. 

So stellte er fest, dass wo Vergangenes aus dem Blick gerät, keine gute Zukunft gelingen kann. Gansäuer: „Wer die Fehler der Vergangenheit nicht kennt, läuft Gefahr, sie zu wiederholen. Doch er wies auch darauf hin, dass Geschichtskenntnisse alleine noch kein Garant für Menschlichkeit bilden. „Die Gegenwart ist keine Blaupause der Geschichte".  Nur in Verbindung mit Bestreben nach Humanität und Gerechtigkeit kann Geschichte eine Kraftquelle für die Gesellschaft sein. Gansäuer zeigte sich überzeugt davon, dass die Gesellschaft die Kraft dazu aufbringen muss, mit den Widersprüchen und Verwerfungen der eigenen Geschichte fertig zu werden. Unangenehmes dürfe nicht ausgenommen werden.

Weiterhin machte Gansäuer in seiner Rede deutlich, dass Geschichte nicht abstrakt oder virtuell sei, sondern tatsächlich geschehen und dass wir Lebenden von heute ihr Ergebnis seien. Daher hob er hervor: „Nicht Stillstand sondern Veränderung sind das Normale".

Gansäuer betonte außerdem, dass es trotz aller Probleme mehr Freiheit, Wohlstand und soziale Gerechtigkeit als heute, nie in Deutschland gegeben habe. Er warnte davor, dass ein Volk welches in weiten Teilen unfähig zu sein scheint, auch mal danke zu sagen, Gefahr laufe, maßlos zu werden. Die Zerbrechlichkeit der Freiheit muss für Deutsche die wichtigste Erkenntnis aus der Geschichte sein. Sein Fazit lautete daher: „Wer nicht weiß woher er kommt, der weiß auch nicht wohin er muss."

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