Friedrich Kethorn präsentiert sich beim Neujahrsempfang der CDU kämpferisch

6. Januar 2003

Artikel der Grafschafter Nachrichten vom 6. Januar 2003
von Irene Schmidt

Nordhorn. Rund 150 Gäste folgten gestern der Einladung zum Neujahrsempfang der CDU in der städtischen Galerie in Nordhorn, der gleichzeitig für den Landtagsabgeordneten und Kandidaten des Wahlkreis 86 „Nordhorn und Obergrafschaft", Friedrich Kethorn, den Start in die heiße Phase des Wahlkampfs markierte. Der Landespolitiker gab sich kämpferisch und versprach, die CDU wolle 2500 neue Lehrer einstellen, das Schulgesetz sofort ändern und sich verstärkt für die Förderung von Wirtschaft und Landwirtschaft einsetzen.
Trotz (oder wegen?) des Weckrufs des Bad Bentheimer Nachtwächters Helmut Riestenpatt, der Friedrich Kethorn eingangs ironisch in eine Reihe mit Friedrich Barbarossa, Friedrich dem Weisen und Friedrich Schiller stellte, präsentierte sich Kethorn aufgeweckt und kämpferisch. Die laut Programm angekündigten „krausen Gedanken eines Nachtwächters" griff er auf und konterte geschickt. „Schafft wieder solide Fundamente" hatte Riestenpatt gefordert und Kethorn versprach, die CDU werde sich für „weniger Staat und weniger Abgaben" einsetzen. – „Lügt Euch nichts in die Taschen, die ohnehin leer sind", mahnte der Nachtwächter, worauf der CDU-Kandidat deutlich machte, dass 130 Millionen Euro für 2500 zusätzliche Lehrerstellen allein durch eine Umschichtung innerhalb des Bildungsbudgets finanziert werden könnten. „Wir wollen ein begabungsgerechtes, leistungsfähiges Schulwesen", unterstrich Friedrich Kethorn das Ziel. Deshalb werde seine Partei nach einem Wahlsieg am 2. Februar innerhalb der ersten vier Wochen das Schulgesetz ändern, die Orientierungsstufe abschaffen und die vorgesehene Förderstufe streichen. Den Rotstift ansetzen werde die CDU auch im Dschungel der Verwaltungsvorschriften. Ein Drittel werde sofort abgeschafft, damit die Wirtschaft sich wieder erholen und weiter entwickeln könne.
Friedrich Kethorn ließ keinen Zweifel daran, dass er in seinem neu zugeschnittenen und tendenziell als SPD-freundlich geltenden Wahlkreis direkt gewählt werden wolle. Die 1100 Mitglieder der CDU seien hoch motiviert, ihre Multiplikatorenfunktion wahrzunehmen.
Auch die Wähler schienen zu einem Wechsel bereit zu sein, lautete Kethorns Einschätzung. Sie hätten, wie der „Steuersong" darlege, die Nase voll. „Es gibt hier in Deutschland eine Steuererhöhungsorgie", schimpfte der CDU-Politiker auf die rotgrüne Bundesregierung. Sie gehe „den Weg DDR-Live" und jeder Bürger wisse, was das heißt: Es werde „verbrannte Erde" hinterlassen. Ein Richtungswechsel in Niedersachsen, wo die Verschuldung zu Lasten der nachfolgenden Generationen dramatisch hoch gefahren werde, stärke die CDU im Bundesrat und helfe der rotgrünen Politik im Bund gegenzusteuern.
Die Neujahrsnachricht des Landtagsabgeordneten und -Kandidaten wurde von seinen Zuhörern mit Applaus quittiert. Ebenso begeistert zeigten sich die Gäste über die Inhalte der „Talkrunde" mit Friedrich Kethorn, dem Bundestagsabgeordneten Dr. Hermann Kues und Moderator Andre Mülstegen, über Gerhard Butkes plattdeutsche Anmerkungen zur politischen Lage, die musikalischen Beiträge des Bläserensembles der Musikschule Niedergrafschaft, Erika Meier-Schinkes Begrüßungsworte und das Schlusswort von Klaus Stamme, der Friedrich Kethorn Mut bescheinigte, weil er sich den Wählern im Wahlkreis Nordhorn/Obergrafschaft stelle und sich nicht den „relativ sicheren Wahlkreis Niedergrafschaft ausgesucht habe.

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