CDU will Ruhe in den Schulen – Politischer Jahresauftakt

10. Januar 2008

Angesichts des Tempos und der Aufregungen während der Schulreform des Landes spricht sich die Grafschafter CDU für Ruhe im Schulsystem aus. „Das Gebäude steht und es wird nicht mehr daran rumgeschraubt", sagte der Landtagsabgeordnete Reinhold Hilbers beim traditionellen Jahresauftaktgespräch mit den GN.

Nordhorn. Hilbers, der auch Vorsitzender der Grafschafter CDU ist, räumt ein, dass die Belastung der Lehrer im Zuge der Schulreform „schon hoch" gewesen sei. Insbesondere den Schulleitungen habe man viel zugemutet. Inzwischen habe man für Entlastungsstunden für die Schulleiter gesorgt und „Feuerwehrlehrer" finanziert. Daher wolle man jetzt auch keine Strukturdebatte mehr führen.
Mit Blick auf die Forderung anderer Parteien nach einer möglichst langen gemeinsamen Schulzeit aller Schüler, merkt Hilbers an: „Kleine Schulen rettet man nicht durch gemeinsame Schulen." Vielmehr gefährde man sie in ihrem Bestand. Der Politiker kündigt an, dass bei zurückgehenden Schülerzahlen, die Lehrer „im System bleiben". Ziel seien kleinere Klassen.
Die künftige Rolle der Hauptschule will der Staatssekretär im Bundesfamilienministerium, Hermann Kues, pragmatisch angehen. Die wichtigste Frage ist für Kues, der auch Bezirksvorsitzender der CDU ist: „Wie kann man jemanden befähigen, an den Arbeitsmarkt zu kommen?" Erst dann kommen die Frage der Organisationsform. „Wo es passt", könne auch eine enge Zusammenarbeit zwischen Hauptschule und Realschule sinnvoll sein.
„Wo sich Lehrer engagieren ist jede Schulform besser als die anderen", ist sich Kues sicher. Das Gymnasium in Bardel sei „nicht deshalb so gut, weil es eine kirchliche Schule ist, sondern weil sich dort Lehrer engagieren."
Für das Miteinander in der Gesellschaft muss nach Ansicht von Hilbers noch viel getan werden. Der Politiker kündigt eine Fachtagung zur Lebenssituation von Kindern in der Grafschaft an. Dabei soll es um die Chancen gehen, die Kinder heute haben, um Kinderarmut und Teilhabegerechtigkeit sowie um die Unterstützung von Familien und Hilfestellungen bei der Erziehung.
Die bisherige Politik der Union hat der Grafschaft nach Darstellung von Hilbers „gut getan". Man verzeichne die niedrigste Arbeitslosenquote in Niedersachsen, landesweit beste Ausbildungsquoten sowie Betriebsansiedlungen, die landesweit von sich reden machten.
Als wichtiges Projekt nennt der Landtagsabgeordnete die Nordumgehung Nordhorn. Hilbers geht davon aus, dass noch im Januar das Planfeststellungsverfahren eröffnet wird. Ein Thema werde auch die Verlängerung der Kreisstraße 19 bei Emlichheim, um das grenzüberschreitende Gewerbegebiet Europark ans Grafschafter Straßennetz anzuschließen. Jüngste Erfolge bei Ansiedlungen für den Europark habe gezeigt, dass man hier einen langen Atem brauche.
Einer der Schwerpunkte für die künftige Arbeit der Grafschafter CDU soll der Ausbau des Breitbandkabelnetzes sein. Hier sollen, so Hilbers, Fördergelder der Europäischen Union eingesetzt werden, um Fortschritte zu erzielen. Artikel aus den grafschafter Nachrichten vom 09.01.2008

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