CDU-Klausurtagung – Kaum Chancen ohne Schulabschluss

7. Dezember 2006

In einer umfassenden Klausurtagung hat sich die Grafschafter CDU am vergangen Freitag mit der Stärkung der Bildung beschäftigt. Kreisvorsitzender Reinhold Hilbers stellte zu Beginn der Veranstaltung heraus, Bildung sei „der Rohstoff des 21. Jahrhunderts". Dazu ergänzte er: „Daher treibt es mich besonders um, wenn rund zehn Prozent der Hauptschüler die Schule ohne Abschluss verlassen. Diese in der Grafschaft über 100 jungen Menschen haben es schwer auf dem Arbeitsmarkt. Daher müsse alles getan werden, um die Bildungschancen für diese jungen Menschen zu erhöhen."
Eine passende Initiative dazu stellte Regierungsschuldirektor Udo Tiemann vor. Es betonte, man müsse den Schülern Auswege aufzeigen. Dazu zählt beispielsweise ein neues Modellvorhaben. Bei diesem neuen Modellprojekt des Landes zusammen mit der Arbeitsagentur gehe es darum, die Abschlussquote zu erhöhen und die Berufsfähigkeit zu steigern, so Tiemann. Als einer von 24 Standorten erhielt die Grafschaft vom Land Niedersachsen den Zuschlag. Die abschlussgefährdeten Schüler werden in speziellen Klassen unterrichtet, wo Sie auch an praktischen Dingen lernen. Das Projekt, das am 1. Februar 2007 beginnt, ist angesiedelt an der Hauptschule Deegfeld. Kooperiert wird mit den Grund- und Hauptschulen in Bad Bentheim und Gildehaus, mit den Hauptschulen in Emlichheim, Neuenhaus, mit der Elisabethschule und der Frensdorfer Schule in Nordhorn, sowie der Hauptschule in Wietmarschen-Lohne. Die Finanzierung teilen sich das Land und die Agentur für Arbeit. Die Abgänge in Klasse 8 werden besonders unterrichtet, so dass nach eineinhalb Jahren eine berufliche Perspektive aufgezeigt werden soll. An zwei Tagen sind die Schüler im Betrieb und drei Tage in der Schule.
Ein weiterer Punkt sei das Hauptschulprofilierungsprogramm, so Tiemann. Sowohl Udo Tiemann als auch Dieter Stefan von den Berufsbildenen Schulen sowie Schulleiter Fritz Niemeyer (Gildehaus) warben für das Programm zur Profilierung der Hauptschulen. Mit Sozialarbeitern an den Hauptschulen würden Schüler erreicht, die sich für Lehrer nicht öffnen und zugänglich zeigen, so die Pädagogen. In der Grafschaft haben sieben Hauptschulen 4,5 Sozialpädagogenstellen und vier Grund- und Hauptschulen 1,5 Stellen. Fritz Niemeyer warb für Ausdehnung der Arbeitszeit der Sozialpädagogen an den Hauptschulen.
Jürgen Klukkert von der Realschule in Bentheim lobte die Vorzüge der so genannten Eigenverantwortlichen Schule. Diese gesetzliche Neuerung in Niedersachsen eröffne jeder Schule die Möglichkeit, selbst intensiv an der Verbesserung der Schulqualität zu arbeiten. Die Realschule Bad Bentheim ist die einzige Schule in der Grafschaft, die in der Bildungsregion Emsland/Grafschaft Bentheim mitarbeitet und unter der Begleitung der Bertelsmann-Stiftung bereits Eigenverantwortliche Schule geworden ist, bevor das nunmehr gesetzlich alle Schulen in Zukunft werden.

Dieter Stefan betonte, dass es in Zukunft noch wichtiger sein werde, einen Schulabschluss zu haben, da das Berufsgrundbildungsjahr in der jetzigen Form 2009 ausläuft. Seine Schule nutze bereits heute Spielräume für Selbständigkeit aus. Die Einrichtung von Berufseinstiegsklassen, in denen Abschlüsse nachgeholt werden können, sei ebenfalls eine neue Antwort auf die Herausforderungen.
Kfz-Obermeister Gerd Hindriks stellte die Wichtigkeit von lebenslangem Lernen heraus. Der rasante technische Fortschritt verlange dies, so der Obermeister. Er unterstrich die Bedeutung der elterlichen Unterstützung. Staatliche Bildung sei die Grundausstattung, Tugenden und Zuverlässigkeit seien ebenso wichtig, so Hindriks. Für die Wirtschaft ist nach seinen Worten wichtig, die Haupt- und Realschulen zu stärken. Die modernen Berufsbilder stellten heute deutlich höhere Anforderungen an die Auszubildenden. Das verlange vom Staat und von der Politik ein besonderes Engagement für Schule.

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