Spahn: Ländlichen Raum für junge Ärzte attraktiver machen

18. Oktober 2010

Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jens Spahn (Ahaus), hat sich dafür ausgesprochen, den ländlichen Raum für junge Ärzte attraktiver zu machen. Über eine gerechtere Bezahlung hinaus könnten dazu mehrere Maßnahmen in Erwägung gezogen werden, zum Beispiel die Einführung einer entsprechenden Quote bei der Zulassung zum Medizinstudium oder  bessere Angebote für Frauen, die Beruf und Familie miteinander in Einklang bringen wollten, sagte der Abgeordnete am 14. Oktober während einer Veranstaltung der Grafschafter CDU im Hotel Rammelkamp (Nordhorn). Überdies brauche man Lösungen, um die Häufigkeit des Einsatzes im ärztlichen Bereitschaftsdienst angemessener zu regeln und den niedergelassenen Medizinern die Angst vor möglichen Regress-Ansprüchen nach der wiederholten Verschreibung bestimmter Medikamente zu nehmen.

Ausdrücklich verteidigte Spahn die Beschlüsse der Berliner Koalition aus CDU, CSU und FDP zur Reform des Gesundheitswesens.  Man habe zunächst das für 2011 zu befürchtende Defizit der gesetzlichen Krankenkassen in Höhe von 9 Millarden Euro „in den Griff kriegen müssen.“  Darum hätten sich die drei Parteien entschieden, die Verwaltungskosten der Krankenkassen zu drosseln, den Beitragssatz der Mitglieder zu erhöhen und der pharmazeutischen Industrie Kürzungen zuzumuten.

Zugleich seien erste Weichen für eine langfristige Stabilisierung des Gesundheitssystems gestellt worden. Die Ausweitung der Zusatzbeiträge „als lohnunabhängiges Element“ biete dafür eine geeignete Möglichkeit. Dazu sei allerdings ausdrücklich eine „soziale Grenze“ beschlossen worden:  Niemand dürfe dafür mehr als zwei Prozent seines Einkommens aufwenden. Der Rest werde aus Steuermitteln ausgeglichen. Dies sei gerechter als die Idee einer Bürgerversicherung, da die Finanzierung „auf breitere Schultern“ verteilt und mit weitaus weniger Verwaltungs- und Prüfaufwand vollzogen werde,

Jens Spahn warb außerdem um Reformen bei der Bedarfsplanung. Sie müsse „kleinräumiger“ geschehen. Vor allem gelte es, die regionale Verteilung der Ärzte in Stadt und Land ausgewogener zu gestalten.

Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion setzte sich für einen „neuen Blick“ auf die einzelnen Sektoren des Gesundheitswesens ein.  Wenn es gelinge, die ambulante mit der stationären Versorgung besser abzustimmen und zugleich die Übergänge zwischen Krankenhäusern und Pflegeheimen wirksamer zu regeln, ließen sich „Doppelt- und Dreifach-Diagnosen“ vermeiden und Arbeitsabläufe verkürzen.

Der CDU-Landtagsabgeordnete Reinhold Hilbers (Wietmarschen-Lohne) wies auf die steigende Zahl älterer Menschen hin. Vor diesem Hintergrund seien wachsende Kosten „nahezu unvermeidlich“. In der öffentlichen Debatte brauche man darum „mehr Ehrlichkeit“.

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