Mehr Service bei Arbeitsvermittlung

24. Juni 2005

An Agenturchefin Barbara Jörger gerichtet, sagt Bröring: „Wenn Sie erfolg haben bekommen Landrat Kethorn und ich weniger Arbeitslose. Es ist wichtig, dass Sie Erfolg haben.“ Dann gibt es auch gleich ein Kompliment hinterher: „Die Kooperation, die Sie bislang an den tag gelegt haben, war für uns sehr hilfreich.“
Die Grafschaft Bentheim und das Emsland gehören zu den Modellregionen, die die Betreuung und Vermittlung von Langzeitarbeitslosen in Eigenregie betreiben. Die Agentur für Arbeit betreut die Kurzzeitarbeitslosen. Wenn diese nach einer bestimmten Zeit nicht vermittelt sind, übernehmen die Landkreise die Betreuung.
„Die Mitarbeiter des Arbeitsamtes sind telefonisch schlecht erreichbar.“ „Bei persönlichen Beratungsgesprächen klingelt zu oft das störende Telefon.“ „Im Arbeitsamt muss man eine Nummer ziehen und lange warten.“ â€"Hans-Joachim Haming, Geschäftsführer Operatives bei der Agentur für Arbeit, kennt diese Kritikpunkte. Künftig will man in Nordhorn und den Außenstellen in Lingen und Meppen alles daran setzen, von diesem Image wegzukommen.
Eingerichtet ist jetzt eine Empfangszone als zentrale Anlaufstelle für alle Besucher. Dort gibt es erste Informationen, viele Fragen sollen hier bereits geklärt werden. Für tiefer gehende Fragen wird ein persönliches Beratungsgespräch vereinbart. In der Empfangszone sollen jedoch alle erforderlichen Vorarbeiten, wie etwa die Aufnahme von Daten und die Ausgabe von Formularen, erledigt werden.
Die telefonischen Anfragen laufen alle in einem Servicecenter auf. Die Agentur für Arbeit geht davon aus, dass ein Großteil der Anliegen direkt am Telefon erledigt werden kann, ohne dass die Kunden persönlich in die Agentur kommen müssen. Denn die Mitarbeiter haben über das Computersystem Zugriff auf die Kundendateien. Wo Fragen offen bleiben, veranlasst das Servicecenter einen Rückruf von einer entsprechenden Fachkraft oder es wird ein persönlicher Beratungstermin vereinbart. Das Servicecenter ist von montags bis freitags in der Zeit von 8 bis 18 Uhr erreichbar.
Oberstes Ziel ist bei der Agentur für Arbeit die Zufriedenheit der Kunden. Auswertungen in bereits früher neu strukturierten Agenturen haben nach Angaben von Jörger und Haming gezeigt, dass die Wartezeit für die Arbeitssuchenden um mehr als 40 Prozent reduziert wurde. Der Anteil der am selben Tag bearbeiteten Leistungsanträge liegt dort durchschnittlich bei etwa 70 Prozent, in Nordhorn soll er demnach bereits bei 83 Prozent liegen.
Die Arbeitsvermittler sollen durch die Mitarbeiter in der Empfangszone und im Servicecenter entlastet werden, um sich verstärkt ihrer eigentlichen Arbeit zuwenden zu können. „Bis zu 70 Prozent der Angelegenheiten liegen im Standardbereich, wo man nicht lange warten muss“, heißt es in der Agentur für Arbeit.
„Wir hatten früher kein gutes Standing bei den Arbeitgebern“, sagt Geschäftsführer Haming. Daher soll auch hier die Zusammenarbeit verbessert werden. Etwa ein Fünftel der Vermittlungsfachkräfte steht künftig für die Anliegen von Arbeitgebern zur Verfügung. „Bislang waren wir in diesem Bereich überwiegend reaktiv tätig“, räumt Haming ein und kündigt an: „Mit der Neuausrichtung werden wir aktiv auf die Arbeitgeber zugehen.“ So will man etwa in einem Bewerbungsverfahren den Unternehmern anbieten, eine Vorauswahl nach Datenlage zu treffen. Unternehmen und Personalchefs sollen bei der Agentur für Arbeit feste Ansprechpartner bekommen. Die Frage des Bundestagsabgeordneten Dr. Hermann Kues, ob die Optionskommunen mit den sauber getrennten Zuständigkeiten erfolgreicher sind als die Arbeitsgemeinschaften andernorts will Barbara Jörger nicht beantworten. Die Agenturchefin sagt jedoch klar: „Ich finde es in Ordnung, wie wir es hier aufgestellt haben.“

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