Hände weg von der Realschule

12. April 2001

Nordhorn. „Hände weg von der Realschule", so der CDU-Kreisvorsitzende und Grafschafter Landtagsabgeordnete Friedrich Kethorn. „Die Realschule ist Niedersachsens beliebteste Schulform, im Bundesvergleich ist unser Bundesland das Realschulland Nr. 1. Auch bei uns in der Grafschaft leisten die 8 Realschulen hervorragende Arbeit, ihre Abschlüsse genießen hohe Anerkennung insbesondere auch durch die ausbildende Wirtschaft." Doch die von der Landesregierung beabsichtigte Verschmelzung von Hauptschule und Realschule zu einer Sekundarschule für 70 % der Schülerinnen und Schüler im Sekundarbereich I stellt die Existenz der Realschulen in Frage und bedeute das Ende des Realschullandes Niedersachsen.
„Wir wollen die bewährten Realschule in der Grafschaft mit mehr als 2000 Schülern erhalten und zukunftsorientiert weiterentwickeln. Wir brauchen ein begabungsgerechtes Schulwesen mit Hauptschulen und Realschulen, die über ein eigenständiges zukunftsorientiertes Profil verfügen, nicht aber eine neue Einheitsschule.", so Kethorn. Die CDU-Landtagsfraktion habe deshalb die politisch-parlamentarische Initiative ergriffen und einen Entschlie-ßungsantrag „Niedersachsen ist Realschulland und soll es bleiben – Zukunftsorien-tierung und Weiterentwicklung für unsere beliebteste Schulform" in die Mai-Sitzung des Niedersächsischen Landtages eingebracht, der ein neues attraktives Profil für die Realschule vorsehe. Im Einzelnen fordert die CDU-Landtagsfraktion in ihrem Antrag:
– Deutliche Verbesserung der unterrichtlichen Rahmenbedingungen,
– Sicherung eines qualifizierten Lehrernachwuchses durch eine eigenständige Realschullehrerausbildung,
– sechsjähriger kontinuierlicher Bildungsgang ab Klasse 5,
– besondere Durchlässigkeit in den 5. und 6. Jahrgangsstufen,
– Erhöhung der Stundentafel auf 32 Pflichtwochenstunden,
– verbesserte inhaltliche Vorbereitung auf die Berufs- und Arbeitswelt durch die Fächer Wirtschaft und Technik sowie Neue Technologien ergänzt durch Betriebserkundigungen und Betriebspraktika,
– erhöhte Fremdsprachenkompetenz durch Angebot einer zweiten Fremdsprache als Wahlpflichtfach bereits im 6. Schuljahrgang,
– Stärkung der naturwissenschaftlichen Fächer,
– Sicherung der Verlässlichkeit und der Aussagekraft der Realschulabschlüsse durch landesweit verbindliche Abschlussprüfungen in den Kernfächern,
– bedarfsgerechte freiwillige Nachmittagsangebote (Mittagessen, Bildungs- und Freizeitangebote),
– entsprechender neuer Grundsatzerlass, der das eigenständige Profil dieser Schulform betont."

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