Energieeinsparmaßnahmen attraktiver machen

6. Mai 2001

Artikel der Grafschafter Nachrichten vom 07-05-2001

da Neuenhaus / Lingen. Die Diskussion um eine Energiepolitik der Zukunft sollte sich nicht auf die Kernenergie beschränken. Dies forderte der energiepolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Kurt Dieter Grill, am Mittwoch in Lingen.

Grill sprach auf Einladung des CDU-Wirtschaftsrats, Sektion Mittelems, vor etwa 40 Besuchern im Haus des Handwerks. Die Fokussierung auf das Für und Wider eines Ausstiegs aus der Kernenergie sei ein zentraler Fehler der Politik, so Grill.
Angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und des zunehmenden Wettbewerbs der Staaten um die fossilen Brennstoffe Erdöl, Erdgas und Kohle bezeichnete Grill die Energiepolitik als eine Herausforderung. Die Bedrohung durch die Erderwärmung werde das beherrschende Thema der kommenden Jahrzehnte. An der Politik der rot-grünen Bundesregierung kritisierte der CDU-Politiker aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg, dass ihr ein langfristiges Programm für die Lösung der globalen Energieprobleme fehle.
Zugleich forderte Grill auf kommunaler Ebene eine stärkere Kontrolle des Wohnungsbaus. „Die Baubehörden müssen stärker kontrollieren, ob Neubauten der Wärmeschutzverordnung entsprechen." Grill forderte in diesem Zusammenhang, Maßnahmen zur Energieeinsparung über Steuereinsparungen attraktiver zu machen. In den kommenden Jahren müssten bundesweit fünf Millionen alte Heizungen erneuert werden.
Außerdem, so Grill weiter, müsse es erlaubt sein, nach dem privaten Freizeitautoverkehr zu fragen, der inzwischen fast die Hälfte des gesamten Autoverkehrs in Deutschland ausmache. Als eine Kraftstoffquelle der Zukunft bezeichnete der CDU-Abgeordnete die Brennstoffzelle, und zwar sowohl mit Wasserstoff- als auch mit Erdgas-Befeuerung. Das Ziel sei eine Fortbewegung ohne Kohlendioxid-Austausch. „Der Treibstoff der Zukunft muss jetzt entwickelt werden."
Grill forderte darüber hinaus, bald über die Zukunft der Großkraftwerke nachzudenken. Um das Jahr 2010 fehlten durch die Stilllegung alter Kraftwerke 30000 Megawatt. „Bis dahin brauchen wir einen Energiemix, um die Großkraftwerke zu ersetzen", meinte Grill, der die Ansicht vertrat, dass die Kernenergie in dieser Diskussion wieder eine Rolle spielen wird. Ein klares Bekenntnis zur Kernenergie gab auch der Sprecher des CDU-Wirtschaftsrats, Hermann Haarhus ab. „Wir können uns den Atomausstieg nicht leisten", meinte Haarhus. Außerdem befürchtet Haarhus, dass durch den Ausstieg die Sicherheitsstandards in anderen Ländern sinken könnten.
Umwelttechnologien standen auch im Mittelpunkt eines Besuchs von Grill und Haarhus an der Spitze einer CDU-Delegation am Donnerstag bei der Neuenhauser Maschinenfabrik. Die Geschäftsführer des Anlagen- und Komponentenbauers, Bernd Voshaar und Fredric Young, zeigten dem Gast aus Berlin die Funktionsweise so genannter Twister. Die mechanischen Geräte trennen die organischen Bestandteile vom Hausmüll. Rund zehn Prozent vom Umsatz mit steigender Tendenz macht die Produktion von Anlagen für die Müllsortierung und -verarbeitung inzwischen bei dem Neuenhauser Unternehmen aus.
Weitere Anlagen, die von Neuenhaus aus in viele europäische Länder geliefert werden, sind Zerkleinerungsanlagen und Siebe für die Verarbeitung von Kompost und Grünabfällen. Bei Sieben hat das Unternehmen nach eigenen Angaben inzwischen 80 Prozent Marktanteil allein in Deutschland.

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