Die Zukunft der Grafschaft gestalten

24. April 2023

Die Grafschafter CDU hat auf ihrem Parteitag am vergangenen Samstag im NINO Hochbau in Nordhorn ihren Anspruch bekräftigt, die weitere Zukunft der Grafschaft zu gestalten.

Zu Beginn setzte sich der Kreisvorsitzende Reinhold Hilbers kritisch mit den aktuellen Vorhaben der Bundesregierung auseinander. „Die Energiepolitik ist nicht durchdacht und geprägt von unrealistischen Zielvorstellungen“, sagte Hilbers. Die Abschaltung der drei Atomkraftwerke an dem Samstag sei ein schwarzer Tag für die Wirtschaft und für Deutschland. „Wir haben ein Angebotsproblem auf dem Energiemarkt. Statt das Angebot durch erneuerbare Energien zu erhöhen, werde das Anbot jetzt noch verknappt“, kritisierte er. Um den Wegfall des Kernkraftwerks in Lingen zu kompensieren, müssten 400 neue Windräder gebaut werden. Das sei weit entfernt – sowohl vom Plan der Bundesregierung und erst recht von der Realität: Der Bund wolle täglich 4 bis 5 neue Windräder bauen, es würden aber, so Hilbers, nur 0,5 Windräder pro Tag errichtet. Auch das Verbot fossiler Heizungen kritisiert der Landtagsabgeordnete: „Das schafft Verunsicherung und trifft insbesondere Eigenheimbesitzer. Immer neue Verbote führen nicht weiter, wir brauchen Anreize für die Menschen“. Hilbers plädierte dafür stärker auf Anreize und auf die Kräfte des Marktes zu vertrauen, statt die Menschen zu gängeln.

In einer Podiumsdiskussion, die vom Direktor des Ludwig-Windthorst-Hauses, Marcel Speker, moderiert wurde, rückte die Grafschaft Bentheim in den Fokus der Betrachtung. Landrat Uwe Fietzek lobte die gute Ausgangsbasis der Grafschaft, mahnte aber auch, dass man sich nicht ausruhen dürfe und weiter anstrengen müsse, wenn man den Vorsprung gegenüber anderen Landkreisen, etwa in der Beschäftigungssituation, halten wolle. Die infrastrukturelle Ausgangslage, etwa die Verkehrsanbindung, sei gut. Man müsse aber auch mit dem Ausbau der Zuganbindung an die Niederlande und nach Nordrhein-Westfalen weitere Schritte konsequent gehen.

Hilbers betonte die Notwendigkeit, am wirtschaftlichen Transformationsprozess vom Zeitalter der fossilen Energien zum klimaneutralen Wasserstoff, der sich aktuell in Lingen vollziehe, auch als Grafschaft teilzuhaben: „Wenn dort eine absolute Zukunftsindustrie aufgebaut wird, müssen wir unseren Vorteil mit Blick auf Unterstützungs- und Zulieferindustrie auch ausspielen. Dazu brauchen wir Zugriffspunkte auf das Wasserstoffnetz auch im Gebiet des Landkreises Grafschaft Bentheim."

Der Bundestagsabgeordnete Albert Stegemann hob neben den Chancen, die sich durch den sich verändernden Energiemarkt ergeben, auch die Bedeutung der Landwirtschaft für die Region hervor. Mit Blick auf die Grenzlage des Landkreises sprach er von einem „prägenden Faktor", nicht zuletzt mit Blick auf die Möglichkeiten im Tourismus aber auch in der grenzüberschreitenden Polizeiarbeit. Auf den Arbeitsmarkt gemünzt sah er aber auch noch Potenziale, wie etwa in der Frage der Rentenversicherungspflicht oder der Anerkennung von Berufsabschlüssen: „Wir müssen da durchlässiger werden."

Gerade im Bereich der Studierenden sah auch Katrin Dinkelborg noch weitere Potenziale. Sie hob zudem die Bedeutung der interregionalen Zusammenarbeit der Landkreise Grafschaft Bentheim und Emsland hervor. Gemeinsam mit der Kreisvorsitzenden der Jungen Union., Klara Horst, warb sie auch dafür, die Lebenswirklichkeit junger Menschen als Union mehr in den Blick zu nehmen. Hier verändere sich gerade sehr viel und man müsse als Volkspartei aufpassen, auch diese Zielgruppe noch mehr in den Blick zu nehmen und für sie die richtigen Antworten anzubieten.

Abschließend machte Reinhold Hilbers deutlich, dass es eine Stärke der CDU immer gewesen sei, keine ideologischen und bevormundenden, sondern pragmatische Lösungen für die Menschen gefunden zu haben.

 

v.l.n.r.: JU-Kreisvorsitzende Klara Horst, Landrat Uwe Fietzek, Albert Stegemann MdB, Kathrin Dinkelborg, Moderator und LWH-Direktor Marcel Speker und CDU-Kreisvorsitzender Reinhold Hilbers MdL

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