CDU legt vor: Ricken soll Landrats-Kandidat werden

11. März 2001

Artikel der Grafschafter Nachrichten vom 11.03.2001

Von Guntram Dörr / Nordhorn/Uelsen. Paul Ricken soll für die Grafschafter CDU bei den Kreistagswahlen am 9. September erneut viele Stimmen holen. Der Kreisvorstand und die Chefs der Ortsverbände schlagen der Parteibasis den 67-jährigen Uelser als Spitzenkandidaten vor. Bei einem Wahlparteitag am 15. Juni in Bad Bentheim müssen die CDU-Mitglieder entscheiden, ob sie der einstimmigen Empfehlung der Unions-Spitze folgen wollen. Die Zustimmung für Ricken gilt nach Lage der Dinge als sicher.

„Wir haben uns ohne lange Diskussionen für Paul Ricken entschieden", berichtete Kreisvorsitzender Friedrich Kethorn. Nachdem der amtierende Landrat im Vorfeld signalisiert hatte, dass er sich eine weitere ehrenamtliche Amtszeit bis Ende 2004 gut vorstellen könne und ohnehin kein anderer Bewerber seinen Hut in den Ring geworfen hatte, fiel den führenden Christdemokraten im Landkreis der Vorschlag offenbar leicht: „Es gab langen Beifall", sagte Kethorn. Damit hat die Kreis-CDU in der Frage eines Spitzenkandidaten in der Grafschaft vorgelegt. Mit Ricken an der Spitze rechnet sich die Partei gute Chancen aus, am 9. September erneut die Mehrheit im Kreistag zu erobern. Er könnte dann vom Parlament gewählt werden und für die auf drei Jahre verkürzte Wahlperiode seine Arbeit als ehrenamtlicher Landrat fortsetzen. Erst 2004, voraussichtlich im Herbst, dürfen die Wahlberechtigten in der Grafschaft direkt für einen hauptamtlichen Landrat votieren, der dann auch Chef der Kreisverwaltung wird. Solange führt Josef Brüggemann (SPD) als Oberkreisdirektor die Geschäfte an der van-Delden-Straße.
Und die SPD? Am Montag entscheidet der Kreistag in einer Sondersitzung über die Anzahl der Wahlbereiche für die Kreistagswahlen. Danach werden die Grafschafter Sozialdemokraten entscheiden, ob sie mit einem eigenen Spitzenkandidaten für das Landrats-Amt antreten. Dem Vernehmen nach hat Nordhorns Ehrenbürgermeister Friedel Witte (67) seine Bereitschaft bekundet, als Wahlkampf-Zugpferd ins Rennen zu gehen. Stellt die Partei ihn auf, dürfte damit auch die Frage der Landrats-Kandidatur beantwortet sein.
Darauf ist auch die CDU gespannt. Ihr Vormann Kethorn sieht seinen Parteifreund Ricken mit guten Chancen ausgestattet, in der Wählergunst ganz vorne zu liegen: „Er hat als Landrat seit 1996 exzellente Arbeit geleistet, die gebotene parteipolitische Neutralität gewahrt und genießt breite Anerkennung." In der Tat kann Paul Ricken, Leiter der erfolgreichen Molkereigenossenschaft Uelsen, auf erhebliche kommunalpolitische Erfahrung verweisen. Er gehört dem Kreistag seit mehr als einem Vierteljahrhundert an, war CDU-Fraktionsvorsitzender und von 1972 bis 1991 Bürgermeister von Uelsen.
Ob die Christdemokraten bereits einen Bewerber für das Amt des hauptamtlichen Landrats im Jahr 2004 aufbauen, wollte Friedrich Kethorn gestern noch nicht sagen: „Bis dahin fließt noch viel Wasser die Vechte hinunter."

Newsletter Grafschafter CDU

Spende an die Grafschafter CDU